Studie: Ländliche Regionen profitieren von Klimawende

Ländliche Regionen gehören laut einer aktuellen Studie zu den Profiteuren der Klimawende. Regionen, die beim Ausbau erneuerbarer Energie ohnehin schon führend seien, und ländliche Gebiete mit großem Potenzial zur Erzeugung erneuerbarer Energie, würden am meisten von der Energiewende profitieren, erklärte die Bertelsmann Stiftung am Dienstag in Gütersloh bei der Vorstellung einer neuen Studie. 

Bei einer Umstellung auf erneuerbaren Energie prognostiziert die Untersuchung in ländlichen Regionen einen Anstieg von fast fünf Prozent bei der Beschäftigung. Außerdem erhöhe sich pro Kopf die Wertschöpfung. Bei vielen städtisch geprägten Regionen und Gebieten, deren Industrie stark von fossilen Energieträgern abhängig sei, könne sich die Energiewende hingegen negativ auf die Beschäftigung und den wirtschaftlichen Wohlstand auswirken. In diesen Regionen könnten die durch den Ausstieg aus der fossilen Energieerzeugung verloren gehende Wertschöpfung und Arbeitsplätze nicht vollständig durch den Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung ersetzt werden. Das könnte zu rund zwei Prozent weniger Beschäftigung sowie einer geringeren Wertschöpfung pro Kopf führen.

Die Unterschiede zwischen den Regionen seien auf ihr jeweiliges Potenzial zur Erzeugung erneuerbarer Energie und ihren Wirtschaftsstrukturen zurückzuführen, erklärte die Bertelsmann Stiftung. Für die gesamteuropäische Wirtschaft würde dies keine nennenswerten Auswirkungen auf Wertschöpfung und Beschäftigung haben. Nötig sei jedoch eine europäische Politik, mit der negativen Auswirkungen in städtischen Regionen entgegengewirkt werden könne. Ländlichen Regionen müsse zugleich dabei geholfen werden, ihr volles Potenzial zu entfalten.

In der Studie wird den Angaben zufolge im Rahmen des Projekts „Europas Wirtschaft“ untersucht, welche wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Ungleichgewichte für die EU von Bedeutung sind. Dabei werden strukturelle Veränderungen, die mit der digitalen und grünen Transformation einhergehen, auf Europas Wirtschaft und seinen Zusammenhalt untersucht. Erarbeitet wurde die Studie in Kooperation mit der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS).

Quelle: epd-West spi fri