Klimaschutz

Gott stellt uns in die Verantwortung, die Erde zu bebauen und zu bewahren. Gottes Schöpfung ist durch den Klimawandel und durch die Ausbeutung unserer Mitwelt bedroht. Klimaschutz bedeutet, allen Menschen dieser Erde eine gerechte Teilhabe an den Lebensgrundlagen zu ermöglichen, ohne dies auf Kosten der zukünftigen Generationen zu tun. Das betrifft demnach alle Bereiche unseres Handelns, die ökologische, die soziale, die wirtschaftliche, die politische und die pädagogische Dimension.

Im Rahmen der Erarbeitung des »integrierten gesamtkirchlichen Klimaschutzkonzepts 2012 wurden Klimaschutzpotenziale in den Bereichen »Gebäude und Energie, »Mobilität, »Landwirtschaft und »Beschaffung identifiziert. Die größten Potenziale weist hierbei das Handlungsfeld Gebäude und Energie auf. ‚Weiche‘ Handlungsfelder, wie »Biodiversität und »Bildung für nachhaltige Entwicklung, sind zwar nicht direkt in ihrer CO2-Bilanz bezifferbar, deswegen aber nicht weniger wichtig.

FAQ KLIMASCHUTZ

Was ist BNE?

BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft, würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können. Eine solche gesellschaftliche Transformation erfordert starke Institutionen, partizipative Entscheidungen und Konfliktlösungen, Wissen, Technologien sowie neue Verhaltensmuster.

Wie funktioniert BNE?

Erfolgreiche BNE schafft Situationen, in denen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, Werte und Haltungen zu hinterfragen und sich aktiv in Gestaltungsprozesse einzubringen. Im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes – Whole Institution Approach – thematisiert BNE dabei nicht nur Lerninhalte, sondern bezieht auch die Pädagogik und die Gestaltung der Lernumgebungen ein.

Mit welchen Fragen setzt sich BNE auseinander?

Welche Fortbewegungsmittel nutze ich, wieviel und welche Energie verbrauche ich oder wie konsumiere ich? Welche globalen Mechanismen führen zu Konflikten, Terror und Flucht? Was können wir gegen Armut tun? Alle diese Fragen zielen in die gleiche Richtung: Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben? BNE versetzt Menschen in die Lage, ihr eigenes Handeln in globalen Zusammenhängen zu betrachten und verantwortungsvolle Entscheidungen für eine nachhaltige Gegenwart und Zukunft zu treffen.

Wie wurde BNE ins Leben gerufen?

Mit der Vision, eine friedliche und nachhaltige Gesellschaft zu gestalten, haben die Vereinten Nationen im Herbst 2015 die globale Nachhaltigkeitsagenda verabschiedet. 17 Ziele bilden den Kern der Agenda und fassen zusammen, in welchen Bereichen nachhaltige Entwicklung verankert und gestärkt werden muss. Dazu gehören etwa nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion oder Geschlechtergerechtigkeit. Qualitativ hochwertige Bildung ist eine wichtige Grundbedingung für das Erreichen dieser Ziele.

In welchem Ziel der globalen Nachhaltigkeitsagenda ist BNE erläutert?

BNE bildet den Wertekern von Bildungsziel 4 und ist in Teilziel 4.7 näher erläutert: „Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung“.

Wie wird BNE in Deutschland umgesetzt?

Von 2015 bis 2019 hat Deutschland unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung das UNESCO-Weltaktionsprogramm BNE auf nationaler Ebene umgesetzt. Die Nationale Plattform BNE ist das Lenkungsgremium, das die Umsetzung des Programms in Deutschland maßgeblich gestaltet. Dem Gremium gehören 39 Entscheidungsträger aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft an. Im Juni 2017 hat die Nationale Plattform den Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung mit 130 Zielen und 349 konkreten Handlungsempfehlungen verabschiedet, die in den einzelnen Bildungsbereichen dazu führen sollen, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung strukturell in der deutschen Bildungslandschaft verankert wird. Zahlreiche Akteure, darunter auch Bundesministerien, haben in über 300 Commitments festgehalten, wie sie die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans unterstützen werden.

Wie geht es mit BNE in Zukunft weiter?

Auch nach dem Weltaktionsprogramm bleibt BNE globale Priorität. Ab 2020 beginnt mit „BNE 2030“ eine neue BNE-Dekade. In den kommenden zehn Jahren wird die UNESCO die Verankerung von BNE in den globalen Bildungslandschaften weiter vorantreiben. Mit dem neuen Programm „Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs“ – kurz „ESD for 2030“ – hebt sie die Bedeutung von BNE für die globale Nachhaltigkeitsagenda klar hervor. Auch die nationalen BNE-Gremien werden ihre Arbeit nach 2019 fortsetzen.

Wie setzen wir am IKG BNE um?

Um die Klimaschutzziele zu erreichen, ist eine umfassende Umweltkommunikation sehr wichtig. Das Konzept der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) ist für uns dabei maßgeblich. Das Institut für Kirche und Gesellschaft ist eine vom Land NRW zertifizierte BNE-Bildungsstätte mit vielen einzelnen Tagungen und Projekten in dem Bereich.

Wo finde ich mehr Informationen zu dem Thema?

Sie finden weiterführende Informationen unter » www.bne-portal.de

Wie und von wem wird die Bilanz erstellt?

Die Kreiskirchenämter listen die Energieverbräuche der einzelnen Gebäude auf. Diese basieren auf Zählerablesungen oder Abrechnungen der Energieversorger. Das Klimabüro der EKvW berechnet mit Hilfe der Klimafaktoren für die Energieträger die CO2-Emissionen aus. Diese werden dann gruppiert nach Kirchenkreis und Nutzungsart. Das Klimabüro der EKvW übermittelt die Energieverbräuche an die FEST (Forschungsstätte der evangelischen Studiengemeinschaft e. V.), die die Bilanz der Evangelischen Kirchen von Deutschland berechnet.

Wie werden die Verbrauchsdaten an das Klimabüro übermittelt?

Für die Bilanz 2023 werden die Gebäude- und Verbrauchsdaten in das grüne Datenkonto eingegeben. Wenn bestimmte Datenformate eingehalten werden, ist es auch möglich, dass Excel-Listen zentral in das grüne Datenkonto hochgeladen werden. Hierfür ist eine Absprache mit dem Klimabüro notwendig. Zukünftig ist eine automatisierte Übertragung geplant. Diese wird in 2024 pilotiert.

Welche Gebäude werden bilanziert?

Es sollen kirchlich genutzte Gebäude in der Bilanz erfasst werden. Das sind Kirchen, Kapellen, Gemeindezentren, Gemeindehäuser, Kitas, Schulen, Bildungsstätten.

Dies ist unabhängig davon, ob das Gebäude im Eigentum der LK/KK/KG ist oder angemietet.

Welche Gebäude werden nicht bilanziert?

An Dritte vermietete Gebäude oder Gebäudeteile werden nicht bilanziert. Die Emissionen sind Teil der CO2-Bilanz der Mieter. Gleichwohl hat die Kirche Verantwortung, da sie durch Sanierungsmaßnahmen und Austausch der Heizungsanlagen den Verbrauch und die CO2-Emissionen senken kann.

Deshalb sollen die Verbräuche in der Nebenbilanz aufgeführt werden.

Werden Kitas in Kitaverbünden bilanziert?

Ja. Kitaverbünde gehören zu den Kirchenkreisen.

Wie werden Gebäude mit gemischter Nutzung bilanziert?

Beispiele für eine solche Nutzung sind Gemeindezentrum (=Kirche + Gemeindehaus), Gemeindehaus + Gemeindebüro, Gemeindehaus + Mietwohnung.

Die Verbräuche werden nach Nutzungsart aufgelistet. Der Anteil am Gebäude wird über die Flächen bestimmt. Sind keine getrennten Zähler vorhanden, muss der Anteil am Verbrauch geschätzt werden.

Für das letzte Beispiel gilt: Der Anteil der kirchlichen Nutzung geht in die Hauptbilanz, die der Vermietungen in die Nebenbilanz.

Werden Pfarrhäuser bilanziert?

Ja. Wo Pfarrer:innen eine Pfarrdienstwohnung zugewiesen wurde, gehen wir aufgrund der besonderen Verantwortung von „kirchlicher Nutzung“ auch in privat genutzten Immobilien aus.

Es ist deshalb notwendig, dass die Heizungsabrechnungen der Pfarrer:innen durch die Kreiskirchenämter angefragt werden.

 

Wie wird die Nutzung von zertifiziertem, Öko-Strom bilanziert?

Der Bezug von zertifiziertem, Öko-Strom ist ökologisch sinnvoll, da er Stromanbieter/-produzenten dazu bringt, mehr Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung zu bauen.

Insgesamt wird dadurch der bundesdeutsche Strommix „grüner“.

Dies ist gesellschaftlich gut und hat Vorbildfunktion.

Da aber Strom über das Netz verteilt wird, kann ich die positive CO2-Bilanz nicht für mich allein beanspruchen. Die kirchliche CO2-Bilanz ist weiterhin bestimmt durch den Strom-Mix, der aus dem Netz bezogen wird. Diese Vorgehensweise entspricht dem ortsbasierten Ansatz des GHG Protocol Standards und dem BISKO Standard. Die Nutzung von zertifiziertem Öko-Strom wird deshalb in der Nebenbilanz ausgewiesen.

Was ist zertifizierter Ökostrom?

Als Nachweis für hochwertige Ökostromprodukte soll die Zertifizierung mit einem der etablierten und durch das Umweltbundesamt empfohlenen Ökostrom-Label „ok power“ oder „Grüner Strom“ herangezogen werden.

Wie wird der Eigenverbrauch von selbsterzeugtem Strom bilanziert?

Es ist sinnvoll, Strom da und dann zu erzeugen, wo und wann er gebraucht wird. Dies reduziert Netzlasten und Verluste.

Dieser Stromanteil ist außerdem unabhängig von Marktpreisschwankungen.

Ein hoher Eigenverbrauchsanteil wird besonders bei Kindergärten, Schulen, Hochschulen erzielt, da hier Nutzungs- und Erzeugungsprofil gut übereinstimmen. Auch in Pfarrhäusern ist eine Kombination mit einer Wärmepumpenheizung sinnvoll. Hier sollte jedoch die Nutzung eines Stromspeichers überlegt werden, um den Versatz von Nutzungs- und Erzeugungszeiten auszugleichen.

Da die tatsächliche Eigennutzung gemessen werden kann, geht dieser Stromanteil auch in die eigene Bilanz ein (mit einem Klimafaktor von 0,04 kg CO2e/kWh). Weitere Vorteile sind:

  • Die Kosten für den Eigenverbrauch werden gesenkt.
  • Der überschüssige Strom verbessert den Strommix.
  • Der überschüssige Strom kann in der Nebenbilanz ausgewiesen werden.

Es sind aber Investitionen für die Anlage erforderlich.

Der Teil des Stromes, der ins Netz geliefert wird, kann nicht auf die eigene Bilanz angerechnet werden.

Wie werden größere Anlagen zur kommerziellen Stromerzeugung bilanziert?

Es gelten die gleichen Vorteile, wie bei der Eigenverbrauchsanlage, wenn der Eigenverbrauch nicht über das Netz bezogen wird.

Es lässt sich außerdem eine Rendite mit dem ins Netz eingespeisten Stroms erwirtschaften.

Insgesamt wird dadurch der bundesdeutsche Strommix „grüner“. Es wird mehr regenerativer Strom erzeugt. Dies ist gesellschaftlich gut und hat Vorbildfunktion.

Der Teil des Stromes, der ins Netz geliefert wird, kann nicht auf die eigene Bilanz angerechnet werden, da er von allen Netzstrom-Kunden genutzt wird. Er wird aber als erzeugter Öko-Strom in der Nebenbilanz ausgewiesen.

 

Warum ist das Thema landwirtschaftliche Nutzflächen für den kirchlichen Klimaschutz so wichtig?

Das Insektensterben und die stetig weniger werdenden Feld- und Wiesenvögel hat eine breite gesellschaftliche Debatte über die Zukunft der Landwirtschaft angestoßen. Die Gemeinden innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verfügen schätzungsweise über 325.000 ha Fläche, größtenteils in den neuen Bundesländern. Sie haben damit eine besondere Verantwortung im Umgang mit ihren Flächen.

Was steht in der Nebenbilanz?

Die Hauptbilanz ist hinsichtlich der Bilanzierungsregeln konform mit der Bilanz der EKD, basierend auf dem BISKO-Standard und dem GHG Protocols Standards.

In der Nebenbilanz sollen sinnvolle Maßnahmen aufgeführt werden, die nicht direkten Einfluss auf unsere kirchliche CO2-Bilanz haben, aber für eine ökologische Transformation sehr wichtig sind. Dies sind:

  • Nutzung von zertifiziertem Ökostrom.
  • Erzeugen von regenerativer Energie (Solar, Wind, Erwärme) und Einspeisung in das Stromnetz.
  • Anschaffung von E-Ladesäulen.
  • Förderung von ÖPNV-Nutzung (Jobticket).
  • Förderung von Dienstfahrrädern.
  • Besitz und Erhalt von Wald auf Kirchenland.
  • Besitz und Erhalt von Mooren.
  • Förderung von ökologischen Projekten.
  • Emissionen aus Vermietung von kirchlichem Eigentum.
Wie können wir unsere landwirtschaftliche Nutzflächen nachhaltig gestalten?

Vertreter*innen der kirchlichen Einrichtungen sollten aktiv auf die Landwirt*innen zugehen und den Austausch suchen. Es gilt gemeinsam Ziele auszuloten sowie Unterstützung anzubieten, um eine gemeinschaftliche Umsetzung zu realisieren. Durch die Zusammenarbeit zwischen der EKvW und dem Projekt Fairpachten der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe besteht nunmehr auch die Möglichkeit für Verpächter*innen, eine fachliche Beratung durch die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe in Anspruch zu nehmen. Mehr Informationen finden Sie in der Broschüre » Kriterien für die Verpachtung von Kirchenland in der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Wie kann unsere Kirchengemeinde ihr Land nachhaltig verpachten?

Um die Bewirtschaftung von Flächen nachhaltiger zu gestalten, muss zunächst der Kontakt zwischen den Landwirten und den Kirchengemeinden intensiviert werden. Es gilt transparente Entscheidungen der Gemeinden bei der Verpachtung ihres Landes zu finden und schließlich soll am Ende deutlich mehr Kirchenland nach ökologischen Kriterien verpachtet werden.

Was sind die Anforderungen an eine zukunftsfähige Landwirtschaft?

Die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP) ist an einer ökologisch nachhaltigen, multifunktionalen und vielfältigen Landwirtschaft auszurichten, die ihrer Verantwortung gegenüber Erzeuger*innen und Verbraucher*innen in der EU, aber auch den Menschen in den Ländern des Südens nachkommt. Dazu gehört eine deutliche Reduzierung der Verschwendung von Lebensmitteln und eine Förderung von Initiativen für eine Ernährungswende. Es gilt Diskursräume im Sinne eines Gesellschaftsvertrages für die Potentiale von regionalen, umwelt- und tiergerechten Produktionsweisen zu schaffen. Bäuerlich/familiengeführte Betriebe und regionaler Wirtschaftskreisläufe weltweit müssen genauso gefördert werden, wie der ökologische Landbau. Des weiteren muss die Entwicklung von einer primär weltmarktorientierten Landwirtschaft hin zu einer stärkeren Orientierung auf den Europäischen Binnenmarkt diskutiert werden. Die Nachhaltigkeit sollte in Forschung, Ausbildung und Beratung integriert, Planungssicherheit für zukünftige Investitionen gewährleistet und die Versiegelung landwirtschaftlicher Flächen verringert werden.

Was können wir ALLE für mehr Biodiversität beitragen?

Die unternehmerische und persönliche Eigenverantwortung ist von eminenter Bedeutung. Unternehmen müssen ihr Nachhaltigkeitskonzept umsetzen und Konsumenten*innen sollten sich vergegenwärtigen, dass sie durch ihr Kaufverhalten einen wichtigen Einfluss auf die Landwirtschaft ausüben können (Regional, Saisonal, Fleisch aus artgerechter Tierhaltung, Bio, Fairtrade). Den Bürger*innen kommt durch ihren Lebensstil eine erhebliche Verantwortung für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele zu. Für die Transformation zu einer zukunftsfähigen Entwicklung, die unsere gesamte Gesellschaft mitnimmt, wollen die Kirchen MAHNER, MITTLER und MOTOR sein.

Welche kleinen und großen Projekte für mehr Biodiversität können wir direkt an unserer Kirche umsetzen?

Ein erster Schritt im Umweltschutz ist immer die Bestandsaufnahme. Gerade die „Nebenflächen“ der Kirchengemeinde, zwischen Kirche, Gemeindehaus und Kindergarten, werden oft übersehen. Diese ungenutzten Flächen werden zumeist pflegeleicht begrünt oder einfach versiegelt. Sich dieser Flächen bewusst zu werden, ist schon ein wichtiger Schritt. Als nächstes können Sie über einen Rückbau der Versiegelung nachdenken. Sie können sich beraten lassen und heimisches Grün anpflanzen. Verzichten Sie auf zu viel Ordnung, Unkrautvernichtungsmittel und Torf. Zusätzlich können Sie Nistkästen und Insektenhotels aufstellen.

Was ist die KlimaApp.EKvW?

Die Datenlogger verfügen über keinen eigenen Bildschirm, weshalb die gemessenen Daten nur online abgelesen werden können. Die KlimaApp.EKvW ist ein webbasiertes Anwendungsprogramm, mit dem Sie die Messdaten Ihrer Kirche einsehen können. Das Programm müssen Sie nicht auf Ihrem Computer installieren, da es über das Internet per Link erreichbar ist.

Wie erhalte ich ein Nutzerkonto bei der KlimaApp.EKvW?

Für jede teilnehmende Kirchengemeinde wird ein NutzerInnenkonto bei der KlimaApp.EKvW eingerichtet. Sollte der / die Antragstellende nicht mit der / dem Gebäudeverantwortliche / n übereinstimmen, können Sie uns eine E-Mail schreiben und wir richten für Sie ein weiteres NutzerInnenkonto ein. Über die App können Sie auch selbst neue NutzerInnen anlegen. Wie das geht, können Sie sich weiter oben auf dieser Seite im »5. Erklärvideo zum Thema „User Management“ ansehen.

Was mache ich, wenn die Fehlermeldung „ACME Access Only“ beim Anmeldevorgang angezeigt wird?

Wird Ihnen die Fehlermeldung „ACME Access Only“ angezeigt, fügen Sie bitte vor dem Link in der Link-Zeile händisch „https:/“ ein. Der komplette Link sollte anschließend wie folgt aussehen:

https:/appstore.loarithmo.de/services/api/appstore/.

Danach drücken Sie die Enter-Taste.

Welche Art von Mobilität soll bilanziert werden?

Es werden Dienstfahrten und Dienstreisen von Mitarbeitenden erfasst.

Werden die Fahrten zum Arbeitsplatz bilanziert?

Nein. Diese Fahrten gehören zur privaten Bilanz der Mitarbeitenden. Gleichwohl hat die EKvW als Arbeitgeber Einfluss auf diese Fahrten, z. B. durch Finanzierung eines Deutschlandtickets oder eines Dienstrades. Deshalb sollen diese Maßnahmen in der Nebenbilanz erfasst werden.

Welche Fahrzeugtypen sollen bei der Mobilität erfasst werden?

Es soll die Art des Fahrzeugs (PKW (klein, mittel, groß), Kleinbus, E-Bike, Fahrrad, ÖPNV, Bahn-Fernverkehr, Flugzeug-Inland, Flugzeug-Ausland) und die Antriebsart bei PKW und Kleinbus erfasst werden (Benzin, Diesel, Erdgas, eFuel, H2, Strom).

Welche Rolle spielt das Thema Konsum beim Klimaschutz in Kirchen?

Das Beschaffungsvolumen von Kirchen und ihren Einrichtungen erreicht jedes Jahr einen hohen 2-stelligen Milliardenbetrag. Aus dieser Summe könnten ein enormes Umweltentlastungspotential und eine spürbare Erhöhung des Marktanteils für ökofaire Produkte resultieren, wenn sich kirchliche Beschaffung überwiegend an Nachhaltigkeitskriterien orientieren würde. Mehr informationen finden Sie hier.

Welche Themen sind für unsere Kirchengemeinden besonders relevant?

Um zu entscheiden, wo Sie beginnen möchten, ist es essentiell, sich einen guten Überblick über die Situation in Ihrer Kirchengemeinde oder kirchlichen Einrichtung zu verschaffen. Wo liegen die höchsten Verbräuche? Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf? Gleichzeitig müssen Sie aber auch berücksichtigen, wer Ihre Komplizen sein können. Wer kann Sie bei Ihren Vorhaben unterstützen? Und wo liegen deren Interessen?

Wie kaufe ich nachhaltig ein?

Vor Ihrer Kaufentscheidung sollten Sie grundsätzlich über die fünf „R“s nachdenken: Refuse (Unnötiges einsparen), Reduce (bedarfsgenau konsumieren, Verschwenudng minimieren), Reuse (wiederverwenden und Nutzungsdauer verlängern), Recycle (Recycingfähigkeit beachten und recyceln) und Rethink (Überdenken der eigenen Konsumgewohnheiten). Ein Neukauf sollte langlebig und gebrauchstauglich sein und aus Natur- bzw. recyclingfähigen Materialien bestehen. Lassen Sie sich von unterschiedlichen Siegeln und Nachhaltigkeitskriterien nicht verunsichern. Weitergehende Informationen dazu finden Sie unter »zukunft-einkaufen.de.

Worauf muss ich beim Einkauf von Büroartikeln achten?

Wer beim Einkauf auf Qualität und Langlebigkeit der Produkte achtet, spart Geld und schont die Umwelt. Der Energieverbrauch von Bürogeräten, eine recyclinggerechte Konstruktion und Materialanforderungen sind ebenfalls zu beachten. Mehr Informationen finden Sie unter »zukunft-einkaufen.de/produkte/

Worauf muss ich beim Papierkauf achten?

Weltweit verursacht der steigende Papierverbrauch eine wachsende Nachfrage nach dem Rohstoff Holz. Immer mehr Primärwälder werden abgeholzt und Holzplantagen angelegt, um diesen Bedarf befriedigen zu können. Mit der Verwendung von Recyclingpapier werden Wälder geschont, da der Holzverbrauch reduziert wird. Im Vergleich zu Frischfaserpapier wird zudem bei der Herstellung von Recyclingpapier die Umwelt entscheidend weniger belastet (Abwasser, Energieverbrauch). Mehr Informationen finden Sie unter » zukunft-einkaufen.de/produkte/papier/ und unter: » papier.ekvw.de

Worauf muss ich beim Putzmittelkauf achten?

Bei Putzmitteln gilt generell die Faustregel weniger ist mehr. Für den effektiven Hausputz genügen vier Produkte: Ein milder Allzweckreiniger für Böden und Arbeitsflächen, Haushaltssoda aus der Drogerie für hartnäckige Verschmutzungen, ein Handspülmittel für die Fenster und ein Reiniger mit Zitronensäure für Bad und Toilette. Das Reinigungsmittel sollte immer erst am Ende zugegeben und die Dosierungsanleitung der Hersteller beachtet werden. Ein ökologisches Reinigungsmittel enthält keine Farb-, Duft- oder Konservierungsstoffe und ist vollkommen biologisch abbaubar. Darüber hinaus sollten Putzmittel phosphat- und lösungsmittelfrei sein und ohne desinfizierende oder bleichende Stoffe auskommen. Mehr Informationen finden Sie beim » Bund Naturschutz Bayern.

Worauf muss ich beim Lebensmittelkauf achten?

Grundsätzlich ist beim Lebensmittelkauf darauf zu achten, dass aus ökologischen Gründen wo immer möglich regionale und saisonale Produkte bevorzugt werden. Eingeflogene Lebensmittel sind von ihrer CO2-Bilanz sehr belastet, auch wenn sie „bio“ sind. Öko-Siegel zeichnen Produkte aus, die nach ökologischen Kriterien erzeugt und verarbeitet wurden. Hier gilt es Lebensmittel aus dem nicht-europäischen Ausland möglichst aus dem Fairen Handel zu beschaffen. Insgesamt erweitert sich die Produktpalette fair gehandelter Nahrungsmittel ständig. Neben Genussmitteln wie Kaffee, Tee, Wein, Süßigkeiten und Schokolade gibt es Säfte, frische und Trockenfrüchte, Nüsse, Reis und vieles mehr aus dem Fairen Handel. Inzwischen ist sogar der Großteil der fair gehandelten Produkte in Bio-Qualität zu haben. „Bio“ und „Fair“ ergänzen sich bestens. Mehr Informationen finden Sie unter » http://www.zukunft-einkaufen.de/produkte/lebensmittel/

Worauf gilt es bei Leuchtmitteln zu achten?

Die Verwendung der richtigen Leuchtmittel in den Häusern und Räumen der Kirchengemeinden kann eine enorme Strom- und damit auch Geldmitteleinsparung realisieren. Der Prozentanteil der Stromkosten, der in kirchlichen Einrichtungen durch die Beleuchtung verursacht wird, liegt zum Teil über 20 %. Mehr Informationen finden Sie unter » http://www.zukunft-einkaufen.de/produkte/leuchtmittel/.

Warum ist es wichtig, bei Grabsteinen auf faire Produkte zu achten?

Ein Drittel aller Grabsteine in Deutschland kommen aus Indien. Dort werden die Steine überwiegend von Kindern bearbeitet, meist unter katastrophalen und menschenverachtenden Bedingungen. Kommunen und Bundesländer haben sich dafür eingesetzt, dass nur Grabsteine aufgestellt werden dürfen, die nachweislich ohne Kinderarbeit hergestellt wurden. Dagegen gab es mehrfach Klagen, die dazu führten, dass solche Vorschriften zurückgenommen werden mussten. Derzeit wird auf Landesebene an einem „wasserdichten“ Gesetz für eine Nachweispflicht von Grabsteinen gearbeitet. Der Druck auf den Handel, nur noch Steine aus zertifizierten Steinbrüchen zu beziehen, kann nur durch eine gesteigerte Nachfrage erhöht werden. Mehr Informationen finden Sie unter » http://www.zukunft-einkaufen.de/produkte/steine/.

Wie können wir ethisch nachhaltig Geld anlegen?

An den Geld- und Kapitalmärkten haben sich unter den Gesichtspunkten Verhindern – Fördern – Gestalten verschiedene Instrumente etabliert, wie ein Investor ethisch-nachhaltige Aspekte in die Geldanlage einfließen lassen kann. Diese Instrumente sind unter anderem die Festlegung von Ausschluss- und die Einbeziehung von Positivkriterien. Der Arbeitskreis Kirchlicher Investoren informiert auf seiner » Internetseite und in seinem Leitfaden zu dem Thema.

Wie können wir nachhaltig Feste feiern?

Auch beim Feierngemeinsamer Feste gibt es viele Möglichkeiten Ihren ökologischen Fußabdruck zu senken. Dabei sollten Sie auf Einweggeschirr und Portionspäckchen für Zucker und Milch verzichten. Getränke und Lebensmittel sollten regional, fair, biologisch und vegetarisch sein. Essen sollte bei Bedarf nachgelegt statt weggeschmissen werden. Bei Blumenschmuck und Dekoration sollten Sie eine Zweitnutzung mitdenken.

Welche guten Beispiele gibt es schon in unserer Kirche?

Über 10 westfälische Kirchenkreise haben eigene Mobilitätskonzepte entwickelt, die anderen als Beispiele zur Verfügung stehen. Infos dazu bei Volker.Rotthauwe@kircheundgesellschaft.de und in unserem »Download-Bereich.

Warum ist Klimaschutz in unserer Kirche wichtig?

Als Christinnen und Christen liegt uns die Bewahrung der Schöpfung besonders am Herzen. Wir gehen davon aus, dass uns die Erde und alles, was auf ihr lebt und wächst, anvertraut ist. Dies zu schützen und zu bewahren ist unsere Aufgabe. Deshalb steht das Thema Klimaschutz ganz oben auf der Tagesordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen.

In kalten Gebäuden Zeit zu verbringen kann besonders für ältere Menschen ungemütlich werden, was sind gut umsetzbare Beispiele, um dem vorzubeugen?

Jahrhundertelang haben Menschen in kalten Kirchen Gottesdienst gefeiert und tun dies in großen Kirchen auch heute, wie z.B. in St. Marien in Lübeck. Beheizte Kirchräume sind ein Phänomen der letzten 200 Jahre. Es geht also zunächst auch um meine innere Einstellung, mit der ich mich zum Gottesdienst aufmache und mit der ich mich zuhause auf ihn vorbereite (warme Kleidung, Wärmflasche?).
Tipps, wie eine Kirchengemeinde das Aufwärmen in der Kirche unterstützen kann, sind auf dem Padlet t1p./Winterkirche im blauen Bereich zusammengestellt: Infrarot-beheizte Wärmezonen anlegen, Wärmeteppiche auslegen, Hand- und Taschenwärmer anbieten oder Decken und Heißgetränke bereithalten.
Wo es möglich ist, eine Winterkirche im Gemeindehaus einzurichten, kann der Gottesdienst bei relativ warmen Temperaturen gefeiert werden, auch hier vielleicht mit vorausgehendem oder anschließendem Kirchcafé oder gemeinsamem Essen. Das kann auch der Vereinsamung von Menschen in der Gemeinde entgegenwirken.

Wie können sich die Maßnahmen für eine Winterkirche von den letzten Corona-Regelungen abheben, auch um den Blick Richtung Zukunft zu lenken?

Was die Gottesdienstentwicklung angeht, war Corona nicht nur Fluch (Einschränkungen, Verbote, Hygieneauflagen), sondern auch Segen (Fantasie, Ideenreichtum, Spielfreude, Experimente). Insbesondere die Grundhaltung, dass „Gottesdienst“ auch „anders als sonst“ gestaltet werden kann, könnte sich auch für die Winterkirche als hilfreich erweisen. Viele der seit dem ersten Lockdown entstandenen Ideen (siehe dazu die Padlets de/analog-GD und t1p.de/digital-GD) lassen sich für den Winterkirchen-Kontext adaptieren. Dazu zählen insbesondere winterliche Open-Air-Gottesdienste, verschiedene digitale Gottesdienstformate und analoge Espresso-Gottesdienste (s. dazu auch das Padlet t1p.de/Winterkirche).
Unabhängig von den Energiesparmaßnahmen sind natürlich auch im kommenden Winter die aktuell geltenden Corona-Regelungen einzuhalten. Dies ist bei der Auswahl der Gottesdiensträume sowie bei der Gestaltung der Gottesdienste in der kalten Jahreszeit zu berücksichtigen.

Vielleicht sind Haustaufen und andere Hauskasualien auch eine Lösung. Gibt es dafür bereits gute Beispiele oder konkrete Handlungsempfehlungen?

In der Corona-Zeit fanden Amtshandlungen oft in Häusern oder Gärten statt. Bei den Familien waren sie sehr beliebt, weil sie als Gastgebende gewissermaßen ein „Heimspiel“ hatten. Andererseits verlieren solche Gottesdienste durch den privaten Rahmen ihren öffentlichen Charakter. Darum dürfen z.B. Haustaufen laut Kirchenordnung nur in begründeten Ausnahmen mit Genehmigung des Presbyteriums stattfinden (Art. 179, 2, vgl. Taufordnung EKvW I.4.4).

Der gesellschaftliche Trend, jede Feier möglichst individuell und oft auch sehr aufwändig zu gestalten, kann auch zu Konkurrenz und Neid führen. Darum sollten Kasualien weiterhin möglichst an einem Ort stattfinden, der für alle offen ist.a

Durch die Distanz in den letzten Jahren und nun durch die reduzierenden Maßnahmen für einen energiesparenden Winter können sich Gemeindemitglieder immer weiter von ihren Gemeinden distanziert fühlen. Wie kann man es schaffen, weiterhin klimagerecht und geldschonend zu handeln und trotzdem Gemeindemitglieder weiterhin zu „halten“?

Tatsächlich bewegen sich die Gottesdienst-Besuchszahlen heute in vielen Kirchen weit unter Vor-Corona-Niveau. Nun in der Winterzeit Kirchen erneut zu schließen und mit dem Gottesdienst in andere Räume auszuweichen, könnte dazu führen, dass die Zahlen noch weiter sinken. Hier wird vieles darauf ankommen, Entscheidungen des Presbyteriums gut zu kommunizieren und zu begründen (s. Padlet t1p.de/Winterkirche).
Wird eine Winterkirche im Gemeindehaus eingerichtet, kommt es entscheidend auf die Attraktivität dieser Alternative an. Dort dürfte die Schwelle für den Gottesdienstbesuch höher liegen als in der Kirche, weil das neue „familiäre“ Setting (Kleinräumigkeit, Begegnung von Angesicht zu Angesicht und ggf. intensivere Beteiligung) verhindert, dass ein Gottesdienst anonym besucht werden kann. Umgekehrt könnte der veränderte Rahmen (Sitzhalbkreis, Liturgien für verschiedene Zielgruppen und Altersstufen, generationsübergreifende Angebote, interaktive Predigt, Essen vor oder nach dem Gottesdienst) für Menschen attraktiv sein, die sich mit der Situation im Kirchraum nicht wohlfühlen. So kann der befristete Umzug ins Gemeindehaus auch eine Chance sein, gezielt andere Milieus anzusprechen. Manche Menschen werden vielleicht auch kommen, um sich sonntags einfach nur für eine Stunde aufzuwärmen oder um nicht alleine zuhause sitzen zu müssen. Andere wiederum lassen sich vielleicht gewinnen, um Unterstützung rund um den Gottesdienst anzubieten: Essen kochen, Decken verteilen, Instrumente spielen, Angebote für Kinder machen, Kirchcafé vorbereiten etc.

Was sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen digitalen Gottesdienst, besonders mit Hinblick auf Urheberrechte und Gema?

Dazu finden sich Informationen auf dem Padlet t1p.de/Winterkirche (im grünen Bereich unter der Spalte „Rechtliches“).

Wie geht man am besten mit dem Wegfall von Arbeitsstunden bei Hauptamtlichen um, wenn Gottesdienste digital zusammengelegt werden?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Auch bei digitalen Gottesdiensten sind ja Pfarrer:innen, Küster:innen und Kirchenmusiker:innen (mit unterschiedlichen Aufgaben und Zeitkontingenten) beteiligt. Zeitliche Einsparungen sind ja durchaus wünschenswert, wenn sie neue Freiräume schaffen und Hauptamtliche entlasten. Sollten bestimmte Berufsgruppen signifikant weniger zu tun haben, kann man mit ihnen über Alternativaufgaben sprechen bzw. diese zuteilen.

Welche Kooperationspartner*innen können im Rahmen von Aktionen und anderen Formaten in Andachten und Gottesdiensten herangezogen werden?

Gerade im Bereich von Open-Air-Gottesdiensten und digitalen Gottesdiensten, aber auch in einem anderen Setting im Gemeindehaus sind viele Kooperationen denkbar. Diese hängen natürlich stark von den Gegebenheiten vor Ort ab sowie von der Zielgruppe und vom Thema, das die Gottesdienste ansprechen. Pfarrerinnen und Pfarrer begegnen im Rahmen von Amtshandlungen oft Menschen, die durch ihre Berufe besondere Kenntnisse besitzen und darauf ansprechbar sind. Darüber hinaus ist z.B. die Kontaktaufnahme mit Vereinen (Schützen-, Sport-, Heimatvereine, …) oder verschiedenen Chören im Ort, mit benachbarten Kirchengemeinden, Vertreter:innen anderer Konfessionen, verschiedenen Berufsgruppen, dem Arbeitskreis Asyl, politischen Mandatsträger:innen, Diakonischen Trägern, Bestatter:innen, Motorradfahrer:innen, Restaurantbesitzer:innen, der Feuerwehr oder der Polizei denkbar.

Wie wichtig ist unsere Mobilität für den Klimaschutz?

Die Mobilität ist der einzige Teilbereich, in dem seit 1990 bis heute trotz modernerer Motoren keine CO2-Einsparungen erreicht werden konnten. Da wir immer mobiler werden, hilft es kaum, dass unsere Technik immer effizienter wird. Wir müssen Mobilität neu denken, dabei gilt es generell den motorisierten Individualverkehr zu hinterfragen und neue Wege zu sparsamen (Elektro-)Fahrzeugen und intelligenterer Verknüpfung aller Mobilitätsangebote zu gehen.

Was können wir für eine nachhaltigere Mobilität machen?

Um den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren ist unser aller Kreativität gefragt. Wie wäre es beispielsweise mit Dienstfahrrädern, Fahrgemeinschaften in den Gottesdienst und zum Kindergarten, Ladesäulen vor der Kirche und Jobtickets für die Beschäftigten? Es gilt, Alternativen zum Auto attraktiver zu gestalten. Das fängt mit trockenen und sicheren Fahrradabstellplätzen an und geht weiter mit Aushängen von Fahrgemeinschaften und Busfahrplänen.

Ich bin Pfarrer in einer Kirchengemeinde, habe ich einen Anspruch auf ein Dienstrad?

Es gibt ein Programm der Landeskirche, das die Anschaffung von Diensträdern für Pfarrer mit bis zu 1000€ unterstützt, sollte der jeweilige Kirchenkreis den Restbetrag mindestens die gleiche Summe dazusteuern. Voraussetzung ist, dass sich der Kirchenkreis an dem Program beteiligt und ein Mobilitätskonzept vorlegt. Die genauen Bedingungen und Voraussetzungen für eine Finanzierung können Sie bei Ihrem Kirchenkreis erfragen.

Ich bin Angestellter der Landeskirche, welche Fördermöglichkeiten für ein Dienstfahrrad / Pedelec gibt es?

Die Landeskirche hat den Beschluss gefasst, allen Mitarbeitenden des Landeskirchenamtes und der Ämter und Einrichtungen der Landeskirche, von denen regelmäßig und häufig wiederkehrend dienstliche Mobilität erwartet wird, ein Dienstfahrrad zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollen an den Standorten des Landeskirchenamt Bielefeld, der Tagungsstätte Haus Villigst und dem Haus Landeskirchlicher Dienste ein Pool mit Dienstfahrrädern eingerichtet werden.

Ich bin Angestellter oder Ehrenamtlicher eines Kirchenkreises oder einer Kirchengemeinde, welche Fördermöglichkeiten für ein Dienstfahrrad / Pedelec gibt es?

Für Angestellte oder Ehrenamtliche eines Kirchenkreises oder einer Kirchengemeinde gibt es derzeit kein Förderprogramm der Landeskirche. Einige Kirchenkreise haben sich dennoch dazu entschlossen, auch ohne Zuschuss der Landeskirche, Diensträder für ihre Angestellten und Ehrenamtlichen in Einzelfällen zu finanzieren.

Wie wichtig sind unsere Kirchengebäude für den Klimaschutz?

Die kirchlichen Gebäude verursachen mit Abstand die höchsten CO2 Belastungen unter den klimaschutzrelevanten Themenfeldern. Innerhalb diesen Bereichs ist die Wärmeenergie besonders problematisch, da wir hauptsächlich mit fossilen Energieträgern heizen. Elektrische Energie hat in den vergangenen Jahren sehr von der Verschiebung des Strommix in Richtung erneuerbarer Energien profitiert.

Wir möchten unseren Gebäudebestand energieeffizienter und nachhaltiger machen. Was sind die ersten Schritte?

Wenn Sie den großen und wichtigen Themenkomplex Gebäude anpacken möchten, sollten Sie zuerst Ihre Grundsituation klären: Welche Gebäude gibt es in unserer Gemeinde, wie werden sie genutzt, wie ist ihr Zustand und wie sind die jährlichen Energieverbräuche. Eine solche Bestandsaufnahme bietet die Gebäudestrukturanalyse (mit Schwerpunkt auf die Nutzung) und das Energiemanagement (mit Schwerpunkt auf die Energieverbräuche). Ein möglichst umfassendes Wissen über den Istzustand ist unerlässlich, um wirkungsvolle Maßnahmen umzusetzen und um am Ende festzustellen, ob die Maßnahmen die erwünschte Einsparung erbracht haben.

Unsere Gemeinde möchte eine Energieberatung in Anspruch nehmen. Wer kann uns helfen?

Die Bundesförderung für Energieberatung für Nichtwohngebäude von Kommunen und gemeinnützigen Organisationen gibt einen Zuschuss von bis zu 80% des Beraterhonorars. Mehr Informationen finden Sie » bei der BAFA.

Wie kann mir eine Gebäudestrukturanalyse beim Klimaschutz helfen?

Der Schrumpfungsprozess unserer Kirchengemeinden bewirkt, dass unser Gebäudebestand oft nicht mehr bedarfsgerecht ist. Bei einer Gebäudestrukturanalyse machen Sie sich systematisch Gedanken über die Struktur und Ausnutzung Ihres Gebäudebestands. Dabei können Synergieeffekte aufgespürt und Ressourcen gezielter eingesetzt werden. Die Möglichkeit der Verkleinerung eines Gebäudebestands birgt oftmals viel höhere Einsparpotentiale als eine PV-Anlage auf dem Dach oder ein E-Auto auf dem Parkplatz.

Was ist Energiemanagement / Umweltmanagement?

Zweck eines Umweltmanagements ist es, Arbeitsabläufe in Unternehmen so zu organisieren, dass nicht nur der gesetzlich geforderte Umweltschutz eingehalten, sondern eine kontinuierliche Verbesserung der betrieblichen Umweltauswirkungen erreicht wird. Das Energiemanagement beschränkt sich dabei auf Wärmeenergie und Stromverbräuche.

Wie führe ich ein Energiemanagement in unserer Gemeinde ein?

Für ein erfolgreiches Energiemanagement müssen Sie zuerst eine Bestandsaufnahme Ihres Gebäudebestands machen. Außerdem brauchen Sie kontinuierliche Messwerte Ihrer Zählerstände und Energierechnungen. Mithilfe dieser Parameter können Sie Kennwerte und Potenziale erkennen und interpretieren.

Wie führe ich das kirchliche Umweltmanagement „Der Grüne Hahn“ in unserer Gemeinde ein?

Der erste Schritt ist der Presbyteriumsbeschluss. Er benennt eine/n Umweltmanagementbeauftragte/n und ein Umweltteam wird gegründet. Als nächstes werden allgemeine Umweltleitlinien formuliert. Es wird eine Umweltbestandsaufnahme durchgeführt und die Verantwortlichkeiten für die Durchführung der geplanten Maßnahmen, regelmäßige Erfolgskontrollen und die systematische Weiterentwicklung des Umweltschutzes geregelt. Nach einer Erprobungszeit werden erneut die wichtigsten Daten und Ergebnisse zusammengetragen, bewertet und gegebenenfalls neue Umweltschutzmaßnahmen eingeleitet. Eine Umwelterklärung macht Erfolge gegenüber der Gemeinde und der Öffentlichkeit transparent. Nach erfolgreicher Einführung besteht für die Kirchengemeinde die Möglichkeit, sich zertifizieren zu lassen. Hiernach schließt sich ein neuer Managementzyklus an.

Unser Gebäude verbraucht zu viel Heizenergie, wie finde ich mögliche Schwachstellen in der Gebäudehülle?

Um mögliche Schwachstellen in der Gebäudehülle Ihres Gemeindezentrums / Kindergartens zu finden, bietet sich als erstes ein gemeinsamer Rundgang durch das Gebäude an. Es hift auch immer, sich einen Energieberater einzuladen und / oder Thermografiebilder vom Gebäude zu machen. Generell müssen Sie die grundsätzlichen Fragen nach der Dichtheit der Gebäudehülle beantworten. Sind die Fenster und Außentüren dicht? Ist die oberste Geschossdecke / das ausgebaute Dach gedämmt? Sind Kellerdecke und Heizkörpernischen gedämmt?

Wie können wir unsere Heizung effizienter machen?

Um eine effiziente Heizung zu gewährleisten ist eine regelmäßige Wartung unverzichtbar. Die Zeiteinstellung der Heizungsregelung sollte dabei an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Die Thermostate an den Heizkörpern sollten ebenfalls überprüft werden. Es hilft oft schon, die Heizungsleitungen besser zu dämmen oder die Heizungspumpe auszutauschen. Vergessen Sie bitte nicht, einen Blick in die Zukunft zu wagen und sich schon frühzeitig einen Sanierungsplan zu überlegen. Heizungen fallen oft unerwartet zu hohen Festen aus. Hoher Zeitdruck und schlechte Beratung führen dann oft zu unbefriedigenden Lösungen, die dann für Jahrzehnte für eine schlechte Heizbilanz verantwortlich sind.

Wie können wir unseren Stromverbrauch senken?

Achten Sie bei allen Ihren elektrischen Geräten darauf,  diese auszuschalten, wenn sie nicht gebraucht werden. Investieren Sie in eine abschaltbare Steckerleiste und informieren Sie Ihre Mitarbeitenden über diesen einfachen und wirksamen Einspareffekt. Stellen Sie Ihre Beleuchtung möglichst umfassend auf LED um und installieren Sie, wo möglich, Zeitschalter oder Bewegungsmelder. Lassen Sie Kühlgeräte nur dort laufen, wo Sie genutzt werden und prüfen Sie geschenkte Geräte auf Nutzen, Sicherheit und Energieverbrauch. Informieren Sie sich vor der Neuanschaffung eines Elektrogeräts und kaufen Sie nur Geräte mit höchster Energieeffizienz.

Welche Stellschrauben gibt es bei der Energieversorgung?

Ein erster und einfacher Schritt kann die Umstellung zu zertifizierten Ökostrom sein. Lassen Sie sich vor dem Austausch Ihrer Heizung über alternative Heizsysteme und Brennstofffe beraten. Können Sie von Öl auf Gas oder sogar auf Nahwärme, Wärmepumpen oder Holzpellets wechseln? Bei Wohngebäuden und Kitas bieten sich oft solarthermische Anlagen an. Bei stromintensiven Nutzungen, wie Pfarrhäusern und Kindergärten, rechnet sich fast immer eine gut dimensionierte Photovoltaikanlage.

Wir möchten auf Ökostrom umstellen, was gibt es dabei zu beachten?

Der Begriff „Ökostrom“ ist nicht geschützt und deshalb oft irreführend. Bietet der Stromversorger Ökostrom nur als Nebenprodukt an, unterstützt der Verbraucher auch mit seinem „Ökostrom“ die Kohle- und Atomsparte des Unternehmens. Ökostrom-Zertifikate zeigen hauptsächlich an, aus welchen Quellen der Strom stammt. Sie werden gehandelt und sagen wenig über den Effekt des Ökostroms aus. Wird der Ökostrom beispielsweise aus Norwegen eingekauft, trägt das wenig zur Energiewende bei. Norwegen, mit seinen vielen Wasserkraftwerken, hat schon immer regenerativ Strom produziert und deckt seinen erhöhten Bedarf aus deutschen Überschüssen. Ein Null-Summen-Spiel. Wer mit dem Bezug von Ökostrom zum Ausbau erneuerbarer Energien beitragen möchte, sollte sich nach einem Tarif mit einem Gütesiegel umschauen. Von den führenden Siegeln „Grüner Strom Label“ und „ok-power“ ist das „Grüner Strom Label“ am strengsten.

Wir möchten eine Photovoltaikanlage auf unseren Gebäudedächern installieren. Was sind die ersten Schritte?

Als ersten Schritt sollten Sie einen Verantwortlichen benennen. Danach können Sie sich an die Planung und Dimensionierung der PV-Anlage machen. Dabei stellen sich folgende Fragen: Welche Dachflächen haben Sie? Gibt es Einschränkungen der Statik, des Denkmalschutzes oder örtlicher Bauvorschriften? Stimmt die Besonnung und Ausrichtung der Dächer? Müssen die Dächer zeitnah saniert werden? Sind sie frei zugängig? Haben Sie alle diese Fragen beantwortet, können Sie Förderbedingungen klären, einen Finanzierungsplan aufstellen und schließlich Angebote einholen. Sie sollten mehrere Angebote einholen und eine Garantie für den zu erwartenden Stromertrag fordern. Die abschließende Montage und Inbetriebnahme sollte öffentlichkeitswirksam gefeiert werden. Die Gemeinde kann die PV-Anlage auf einem Gemeindefest eröffnen und eine Anzeigetafel an einem zentralen Ort aufstellen.

Welche Fördermöglichkeiten der Landeskirche / Kirchenkreise gibt es im Bereich Erneuerbare Energien / Gebäudesanierung?

Einige Kirchenkreise haben Fördertöpfe für Sanierungsmaßnahmen an Gebäude angelegt. Hierfür erkundigen Sie sich am besten direkt bei Ihrem Kirchenkreis. In der Landeskirche gibt es derzeit keine monetäre Förderung für die Gebäudesanierung.

Welche Fördermöglichkeiten des Bundes / Landes NRW gibt es im Bereich Erneuerbare Energien / Gebäudesanierung?
  • Der undurchdringliche Fördermittedschungel ist auch für Experten schwer zu durchschauen. Eine gut recherchiertes Werkzeug für die Fördermittelrecherche bietet der »FörderNavi der Energieargentur NRW.  Allerdings bilden Religionsgemeinschaften oft eine Sondergruppe und werden nicht bei allen Fördertöpfen bedacht. Auch auf unserer Seite gibt es eine Zusammenstellung möglicher »Fördertöpfe.
Wie informiere ich mich und andere über den Klimawandel?

Die Möglichkeiten, sich über den Klimawandel und seine Auswirkungen zu informieren, sind riesig und unüberschaubar. Eine solide und unabhängige Quelle ist der Internetauftritt des » Umweltbundesamtes. Falls Sie lieber ein kompaktes Büchlein zur Hand nehmen möchten, gibt es das Buch „KLEINE GASE – GROSSE WIRKUNG DER KLIMAWANDEL“, herausgegeben von David Nelles und Christian Serrer und unterstützt von über 100 Wissenschaftlern.

Was finde ich in der Bibel zum Thema Schöpfungsbewahrung?

Die Website » nachhaltig-predigen.de bietet ökumenische Predigtanregungen und Impulse, um Bibeltexte der Sonntage in den globalen Zusammenhang nachhaltigen Lebens und Handelns einzuordnen. Die Broschüre » Nachhaltig durch das Kirchenjahr bietet Materialien für Andachten und Gottesdienste zu den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030.

Was können die ersten Schritte zum Klimaschutz in unserer Kirchengemeinde sein?

Um das Thema Klimaschutz wirkungsvoll in Ihrer Gemeinde zu verankern, sollten Sie zuerst einen Presbyteriumsbeschluss fassen. Erklären sie die Bewahrung der Schöpfung zu einen offiziellen Handlungsfeld und ernennen Sie einen Umweltbeauftragten. Nur mit dem Presbyterium im Rücken lassen sich Veränderungen in der Gemeinde umsetzen. Ein Ausschuss Umwelt / Klimaschutz, oder ein informelles Team wären der nächste Schritt. Mit diesen Grundstrukturen können Sie am besten in Ihr erstes Projekt starten.

Wo können wir am wirkungsvollsten das Klima schützen?

Machen Sie, worauf Sie am meisten Lust haben! Es gibt so viele Wege, die Umwelt- und das Klima zu schützen. Da die Haupt- und Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinde eine kostbare Ressource sind, sollten sie vorallem dort eingesetzt werden, wo ihr Einsatz auf fruchtbaren Boden fällt. Natürlich gibt es Handlungsfelder, insbesondere im Gebäude und Energiebereich, wo ihr Handeln besonders stark ihren CO2-Ausstoß beeinflusst und wo Ihre Aktionen schnell sehr große Wirkung entfalten können. Doch gerade für den Einstieg macht es oft Sinn, „Lieblingsthemen“ zu behandeln.