Verkehrsvermeidung

Der umweltfreundlichste Verkehr ist der, den es gar nicht gibt. Oberste Priorität für eine nachhaltige Mobilität hat also die Verkehrsvermeidung.

Der Bereich der Mobilität verursacht etwa 20 % des klimaschädlichen CO2 in der EKvW. Indem zurückgelegte Fahrzeugkilometer bei den Beschäftigten kirchlicher Institutionen reduziert werden, können CO2-Emissionen eingespart werden. Dabei dienen drei Handlungsstrategien als Orientierung.

Die wichtigste Strategie ist die der Verkehrsvermeidung, um die es im Folgenden schwerpunktmäßig geht. Sie dient der Reduktion der Menge der insbesondere motorisiert zurückgelegten Kilometer. Welche Möglichkeiten der Verkehrsvermeidung es gibt und wie Sie diese in ihrer Institution umsetzen, können Sie auf dem »Factsheet nachlesen. Kann der Verkehr nicht weiter reduziert werden, sollte der Verkehr verlagert werden. Bei der Verkehrsverlagerung ist das Ziel, den Verkehr vom Pkw hin zu CO2-ärmeren (öffentliche Verkehrsmittel) oder CO2-freien Verkehrsmitteln (Fahrrad, zu Fuß) zu ver-schieben. Erst wenn auch diese Möglichkeiten ausgeschöpft sind, sollte die letzte Strategie erwägt werden: die Optimierung des Fahrzeugbetriebs. Diese führt zur Reduktion der emittierten CO2-Menge je Fahrzeugkilometer. Sie wird durch besseres Fahrverhalten oder klimafreundlichere Kraftstoffe bzw. Antriebe umgesetzt.

Im Folgenden stellen wir Ihnen neun verschiedene Möglichkeiten zur Verkehrsvermeidung vor.

1. Mobilitätskonzepte

Anhand eines Mobilitätskonzepts wird ein strategischer Plan erarbeitet, der zur Etablierung und Sicherung einer nachhaltigen Mobilität beiträgt. Es kann auf der Ebene der Kirchengemeinde/-kreise erstellt werden und beinhaltet vor Ort umzusetzende Maßnahmen. Je klarer die Vorgaben, desto effizienter die Ausarbeitung. Hier finden Sie Beispiele für »Mobilitätskonzepte sowie »Informationen zum betrieblichen Mobilitätsmanagement.

2. Home-Office und mobiles Arbeiten

Allen Mitarbeiter*innen kann die Arbeit im Home-Office bzw. zum mobilen Arbeiten angeboten werden. Dies soll so organisiert werden, dass noch gemeinsame Zeit im Büro zur persönlichen Kommunikation verbleibt. Für die Einrichtung eines Home-Office-Arbeitsplatzes sind Computer oder Laptop und Telefon oder Smartphone nötig. Die Kosten dafür sind mit etwa 1.000-1.500 € zu veranschlagen. Im Gegenzug können Arbeitsplätze vor Ort eingespart werden.

3. Videokonferenzen

Dienstreisen können durch virtuelle Meetings ersetzt werden. Ein positiver Nebeneffekt ist die Einsparung von Arbeitszeit für die entfallenden Fahrten. Zusätzlich können große Mengen CO2 eingespart werden, indem Sie die Art Ihrer »Datenübertragung und den »Anbieter Ihrer Videokonferenz überprüfen. Hier finden Sie »Tipps für eine erfolgreiche Videokonferenz.

4. Digitale Veranstaltungen

Sie können sich virtuell treffen, vernetzen und Termine planen. Gerade für die Arbeit mit Ehrenamtlichen lohnt sich oft der Weg ins Digitale. Sie müssen sich nach der Arbeit nicht hetzen, sondern nehmen an der Veranstaltung bequem von zu Hause aus teil. Zwar bleibt ein persönliches Treffen aus, dafür werden aber mehr Menschen erreicht. Ermuntern Sie Teilnehmende während Vorträgen ihr Video auszuschalten. Das spart Datenvolumen und damit auch CO2.

5. Zentrale Veranstaltungsorte

Wählen Sie für eigene kirchliche Veranstaltungen und Besprechungen zentrale Veranstaltungsorte, sodass die Menge der zurückgelegten Kilometer zum Veranstaltungsort reduziert werden können. Zentrale Veranstaltungsorte sind oftmals auch gut mit Bus und Bahn zu erreichen. Mit dem »„UmweltMobilCheck“ der Deutschen Bahn können Sie ausrechnen, welche Einsparungen Sie mit der Anreise per Bahn erreichen können.

6. Aktionen und Kampagnen

Machen Sie mit und motivieren Sie Ihre Mitarbeiterinnen, bei Aktionen und Kampagnen für den Klimaschutz mitzuwirken (z. B. »Autofasten, »Klimafasten, »‚Mit dem Rad zur Arbeit‘). Informieren Sie und schaffen Sie Bewusstsein für die Thematik in gemeinsamen Infoveranstaltungen zur lokalen und regionalen Verkehrsplanung mit Vertreterinnen von Stadt, Kreis, Verkehrsverbund, »ADFC u. a.

7. Anreise

Stimmen Sie den Beginn und das Ende einer Veranstaltung mit den An- und Abfahrtszeiten von Bus und Bahn ab. Führen Sie schon in der Einladung die Anreisemöglichkeiten mit ÖV auf und beschreiben Sie diese ausführlich.

8. Fahrgemeinschaften

Fördern Sie die Bildung von Fahrgemeinschaften aktiv, indem Sie Bringe- und Holdienste zu Kindertagesstätten am Schwarzen Brett aushängen oder »Online-Tools nutzen. Organisieren Sie bei Gemeindefahrten eine gemeinsame Anreise mit Fahrgemeinschaften oder dem Bus, um zusätzlichen Verkehr zu vermeiden.

9. Tue Gutes und rede darüber

Nicht nur in der Kirchengemeinde, sondern auch darüber hinaus, sollten Aktivitäten zur Verkehrsvermeidung verbreitet werden. Nutzen Sie dafür Ihre Homepage, Gemeindebriefe, Gemeindefeste, Gemeindeversammlungen sowie Schaukästen.

All die oben genannten Informationen finden Sie zum Download auf dem »Factsheet Verkehrsvermeidung