Ein nachhaltiges Projekt zur Förderung der Biodiversität und Verbesserung des Stadtklimas
Das Q1 ist ein Gemeinschaftsprojekt der evangelischen Kirchengemeinde Bochum und des Vereins für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe – Migrationsarbeit (IFAK e.V.). Im Q1 wird Quartiersarbeit mit Klimaschutz verbunden.
Details zum Projekt
Kirchengemeinde: Ev. Kirchengemeinde Bochum
Ort: Q1, Halbachstraße 1, 44793 Bochum
Beteiligte: Ev. Kirchengemeinde Bochum, IFAK e.V.
Umsetzung: Einbindung von Klimaschutz und Nachhaltigkeitsthemen sowohl in Form von mehrsprachigen Bildungsangeboten als auch im Betrieb, z.B. durch ökologische Putzmittel und Fairtrade Kaffee, Anlage eines Gartenprojekts gemeinsam mit der Kita Pfiffikus und dem Jugendzentrum KITT’5IVE, regelmäßige Fahrradreparatur-Station vor den Türen des Q1.
Zeitraum: Laufend, das Q1 ist 2015 entstanden
Ergebnisse und Auswirkungen: Stärkung des Bewusstseins für Nachhaltigkeit in der Nachbarschaft und Förderung des Austauschs
Kontaktinformationen: Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Dorothee Schäfer vom Q1.
Website: q1-bochum.de
E-Mail: info@dorothee-schaefer.de
Wir haben mit Dorothee Schäfer, Residenzkünstlerin und Vertreterin der evangelischen Kirche, Dorte Huneke-Nollmann, Stadtteilkoordinatorin, und Pfarrerin Anja Nicole Stuckenberger, Beauftragte für Umweltfragen im Kirchenkreis Bochum, über ihren Einsatz für den Klimaschutz gesprochen. Das Q1 ist ein Gemeinschaftsprojekt der evangelischen Kirchengemeinde Bochum und des Vereins für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe – Migrationsarbeit (IFAK e.V.). Gemeinsam leisten sie Stadtteilarbeit im Westend und arbeiten dabei eng mit der dortigen Bevölkerung zusammen. Neben den Beratungs- und Sprachangeboten der IFAK werden die Räume von einer Vielzahl an Gruppen genutzt. Hier finden zum Beispiel verschiedene Gemeinden, Chöre, Selbsthilfegruppen, Frauenhilfen und viele mehr Platz. „Jetzt begegnen sich die Gruppen nicht ständig, aber das Konzept, [also zum Beispiel durch Ausstellungen oder Hinweisschilder zu nachhaltigem Handeln], kommuniziert sich quer durch die Generationen, Interessengruppen, Migrationshintergründe, die sich hier treffen“, erklärt Anja Nicole Stuckenberger.
In ihrer Arbeit liegt den Mitarbeitenden des Q1 auch der Klimaschutz am Herzen. Aus diesem Grund haben sie damit begonnen das Thema in Form von Bildungsangeboten und in ihrem eigenen Betrieb voranzubringen. Konkret bedeutet das, es werden umweltfreundliche Reinigungsmittel eingekauft, beim Papier wird auf das Blaue-Engel-Siegel geachtet und Kaffee gibt es nur in Fairtrade. Die Bildungsangebote sind besonders niedrigschwellig gestaltet, um auch Bewohnende zu erreichen, die bisher noch wenig mit dem Thema Klimaschutz in Berührung gekommen sind. Dabei setzen Mitarbeitende vor allem auf visuelle und praktische Ansätze sowie mehrsprachige Angebote. Wenn möglich, wird dabei auch das Wissen der Teilnehmenden miteinbezogen wird. „Dass wir eben losgegangen sind und geguckt haben, was machen die denn toll, wovon können wir denn lernen“, sagt Dorte Huneke-Nollmann hierzu. Daraus sind Aktionen entstanden wie das gemeinsame Herstellen von wiederverwendbaren Einkaufsnetzen.
Besonders erfolgreich ist auch die Fahrradreparatur-Station, welche draußen vor den Türen des Q1 stattfindet. Hierbei werden nicht nur Fahrräder wieder fit gemacht, sondern es bietet eine gute Möglichkeit miteinander ins Gespräch zu kommen und das Bewusstsein der Bewohnenden für Nachhaltigkeit zu stärken. Mit ihrem Gartenprojekt, welches gemeinsam mit ihren Nachbarn, der Kita Kindervila Pfiffikus und dem Jugendzentrum KITT’5IVE umgesetzt wird, wird der Platz vor dem Q1 bepflanzt und gepflegt. Vor kurzem wurden hier auch kleine Flächen entsiegelt, was neue Versickerungsflächen und Lebensräume eröffnet.
Für eine nachhaltigere Ausrichtung empfehlen sie zu Anfang, gemeinsam mit den Menschen vor Ort die Räumlichkeiten besichtigen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Zudem sei es sinnvoll, mit einfachen, praktischen Dingen zu beginnen. Auch ein experimenteller Ansatz kann helfen, alte Gewohnheiten abzulegen. Beispielsweise haben sie mit dem Menschen im Haus blind verschiedene Kaffeemarken getestet, um herauszufinden, ob der Fairtrade Kaffee nicht genauso gut schmeckt, wie die gewohnte Marke. Gleichzeitig betonen sie, dass ohne strukturelles Umdenken und Vorgaben nicht funktionieren wird. Wertmaßstäbe und Prioritäten müssen sich ändern, damit Nachhaltigkeit und Klimaschutz effektiv umgesetzt werden kann.