Förderung von Gemeinschaft und sozialer Nachhaltigkeit durch Umgestaltung von Kirchenräumen
Essensausgabe und Kaffeeplausch neben Altar und Gebetsbuch – In der Erlöserkirche der Ev. Christusgemeinde Herten wurde ein Begegnungsort geschaffen, der insbesondere Menschen in sozial schwierigen Situationen einen Anlaufpunkt bietet.
Details zum Projekt
Kirchengemeinde: Ev. Christusgemeinde Herten
Ort: Erlöserkirche, Ewaldstraße 81b, 45699 Herten
Beteiligte: Mitarbeitende und Ehrenamtliche
Umsetzung: Umgestaltung eines Kirchenraums in ein gemütliches Café. Hierfür ist die Kirche wochentags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Es werden unter anderem Getränke und Kleidung angeboten und zwei Mal in der Woche gibt es ein frisch zubereitetes, warmes Mittagessen.
Zeitraum: Projektstart 2020
Ergebnisse und Auswirkungen: Hier können Menschen zusammenkommen, für die es sonst kaum Orte gibt. Besucht wird er vor allem von Menschen, die ein geringes Einkommen haben, von der Sozialhilfe leben, die mit sozialen Schwierigkeiten und auch psychische Erkrankungen leben.
Kontaktinformationen: Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Pfarrer Andreas Wilkens der Ev. Christusgemeinde Herten.
Website: evangelisch-in-herten.de
E-Mail: andreas.wilkens@ekvw.de
Beim Eintreten in das Kirchengebäude erwarten Besuchende Tischen, Sesseln und Stühlen, an denen gegessen, geredet und gemeinsam Zeit verbracht wird. Dahinter erhebt sich der klassisch mit Kirchenbänken und Altar ausgestattete Kirchraum. Die ungewöhnliche Kombination nennt die Kirchengemeinde „die gute Stube“ oder auch „das Wohnzimmer Gottes“. Hier können Menschen zusammenkommen, für die es sonst kaum Orte gibt. Besucht wird er vor allem von Menschen, die ein geringes Einkommen haben, von der Sozialhilfe leben, die mit sozialen Schwierigkeiten und auch psychische Erkrankungen leben. Hierfür ist die Kirche wochentags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Es werden unter anderem Getränke und Kleidung angeboten und zwei Mal in der Woche gibt es ein frisch zubereitetes, warmes Mittagessen. Wichtig ist dem Team aus Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen, dass die Menschen hier das Gefühl bekommen, nicht Menschen zweiter Klasse zu sein. Zudem bietet der Ort die Möglichkeit, den Tag zu strukturieren und Kontakte zu knüpfen.
Das Projekt ist ein Teil des Tagesaufenthaltes der Diakonie, welche direkt gegenüber der Erlöserkirche gelegen ist. Entstanden ist die Zusammenarbeit durch eine coronabedingte Platzknappheit im Betrieb der Diakonie, während zeitgleich der Kirchenraum aufgrund der Umstellung auf Winterkirchen ungenutzt blieb. Als die Diakonie mit ihrem Anliegen auf die Gemeinde zukam, hat die Kirche ihre Türen geöffnet. Und im Frühling wurde beschlossen, dass der Raum auch langfristig erhalten bleibt, sodass nun kirchliche Veranstaltungen wie der Sonntagsgottesdienste und der Tagesaufenthalt sich die Räumlichkeiten teilen. Eine solche Umnutzung birgt natürlich auch Konfliktpotential, erklärt Pfarrer Andreas Wilkens, man müsse im Gespräch sein, um auf Vorbehalte einzugehen.
Für ihn ist die gute Stube Gottes auch eine gottesdienstliche Form, ein Alltags-Gottesdienst: „Die Frage ist immer, wer dient hier wem, dient Gott uns oder ist es unser Dienst an Gott? Ich finde, das hier ist ja auch ein Dienst an den Menschen. Menschen stehen für andere Menschen ein.“