BEWAHRUNG DER SCHÖPFUNG AUF KIRCHENLAND

Fr, 19.03.2021, 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr

Digitale Podiumsdiskussion.

Wie kann landwirtschaftliche Nutzung von Kirchenland in Zukunft aussehen? Wie kann es jetzt schon gelingen der aktuellen und zukünftigen Verantwortung nachhaltiger Landnutzung gerecht zu werden? Wie kann der Auftrag der Kirche, für Bewahrung der Schöpfung, Frieden und Gerechtigkeit einzustehen, ganz konkret auf kirchlichen Flächen umgesetzt werden? Welche Rolle spielen Bäume dabei?

Drei Referenten zeigen in ihren kurzen Impulsvorträgen Lösungsmodelle auf, geben Tipps zur praktischen Umsetzung und kommen gemeinsam mit Ihnen ins Gespräch.

Die Veranstaltung findet im Rahmenprogramm der bundesweiten Kampagne Klimafasten statt und wird vom Haus kirchlicher Dienste der ev.-luth. Landeskirche Hannovers ausgerichtet. Mehr Informationen finden Sie auf »Klimafasten.de.

Verantwortung für kirchliche Flächen (Dr. Jan Menkhaus)

Dr. Jan Menkhaus, Landwirt und promovierter Agrarwissenschaftler, ist Referent im Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche. Er ist ein Mit-Gründer des Infoportals Kirchenland (infoportal-kirchenland.de). Durch seine Tätigkeit als Agrarreferent und seit Dezember 2020 zusätzlich als Agrarbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), kennt er die Herausforderungen und Zielkonflikte, die bei der Verpachtung von kirchlichen Flächen entstehen. In seinem Vortrag wird er darauf eingehen und Handlungsperspektiven für Verpächter und Pächter aufzeigen.
Das Land der Kirchen ist ein wertvoller und anvertrauter Besitz, mit dem verantwortungsvoll und nachhaltig für nachfolgende Generationen umgegangen werden muss. Es befindet sich heute hauptsächlich im Besitz der Kirchengemeinden und wird zur Nutzung an örtliche Landwirt*innen verpachtet. Die Verantwortung zur Bewahrung der Schöpfung darf aber nicht mit verpachtet werden, deswegen kann es der Kirche nicht egal sein, wie ihr Land bewirtschaftet wird.

Permakultur und Agroforst (Burkhard Kayser)

Burkhard Kayser ist freiberuflicher Berater für nachhaltige Landnutzung mit Schwerpunkt auf Agroforstsystemen. Seit 1992 berät, plant und schult er sowohl landwirtschaftliche und gärtnerische Betriebe, als auch Unternehmen, Verbände und Politik zu diesem Thema.
Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts bildeten Gehölze einen integralen Bestandteil landwirtschaftlich genutzter Flächen in Mitteleuropa. Mit der Entwicklung moderner Agroforstsysteme, beispielsweise in Frankreich und England, wurde aufgezeigt, dass sich Bäume auf landwirtschaftlichen Nutzflächen wirtschaftlich produktiv in die heutige europäische Landwirtschaft integrieren lassen. Diese Agroforstsysteme weisen eine gute Adaptationsfähigkeit an den Klimawandel auf und fördern die Bodenfruchtbarkeit. In seinem Vortrag zeigt er Beispiele für bestehende Agroforstsysteme als Inspiration.

Boden und regenerative Landwirtschaft (Joachim Böttcher)

Der Gartenbau-Ingenieur und Bodenexperte Joachim Böttcher ist unter anderem Mitbegründer der Stiftung „Lebensraum – Mensch. Boden. Wasser. Luft.“ Die junge, gemeinnützige Stiftung engagiert sich für eine „enkeltaugliche“ Zukunft und hat dabei insbesondere die ländlichen Räume im Fokus. Mit ihrem Klima-Humus-Partner-Projekt begleitet die Stiftung interessierte Landwirtschaftsbetriebe bei der Umstellung zu regenerativen Anbaumethoden. Dabei sind neben der Wissensvermittlung und Beratung auch monetäre Anreize z.B. für erfolgreichen Humusaufbau möglich. Joachim Böttcher wird uns Chancen der regenerativen Landwirtschaft aufzeigen und Einblicke in die Bedeutung des Bodens geben.