Bonn (epd). Der ökumenische Predigtpreis geht in diesem Jahr an Nathalie Schuler, Studentin der Altkatholischen Theologie, für die beste Predigt.
In der Kategorie „Lebenswerk“ wird die „Fridays-for-Future-Aktivistin“ Luisa Neubauer ausgezeichnet, wie der Jury-Vorsitzende Eberhard Hauschildt von der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Uni Bonn am Dienstag mitteilte. Der nicht dotierte Preis, der seit dem Jahr 2000 verliehen und seit diesem Jahr vom Verlag am Birnbach unterstützt wird, wird am 16. Oktober in der Schlosskirche der Universität Bonn verliehen.
Die Theologiestudentin Nathalie Schuler habe die Jury mit ihrer Predigt in einem Gottesdienst in der altkatholischen Gemeinde St. Willibrord in München im Juni zum Christopher Street Day 2023 überzeugt, hieß es. Die Predigt zu Johannes dem Täufer würdigte die Jury als theologisch begründet, sachlich differenziert und als rhetorisch gekonnte Kommunikation. Am Vorabend des Johannistages seien Anfragen im biblischen Text an die Identität von Johannes dem Täufer samt dessen Antworten mit den Erfahrungen der anwesenden Gemeinde verwoben worden. Grundvertrauen, Selbstrelativierung und Teilhabe an Gottes Zukunftswegen würden als christliche Glaubensdynamiken begreifbar.
Die 27-jährige Klima-Aktivistin Luisa Neubauer habe innerhalb weniger Jahre im deutschen Sprachraum das Bewusstsein von der gesellschaftlichen Aufgabe der Bewahrung der Schöpfung maßgeblich mitgeprägt, erklärte die Jury. Neubauers Reden und Denken enthalte bei genauerem Hinsehen Leitmotive zu religiösen Kontexten wie existenziellen Fragestellungen. Darin liege ein wichtiger Beitrag für die Predigtkultur der Gegenwart in der globalen Klimakrise.
Der ökumenische Predigtpreis wurde 2000 in Bonn erstmals verliehen. Er geht zurück auf eine Initiative des Bonner Unternehmers Norman Rentrop, Gründer des „Verlags für die Deutsche Wirtschaft“. Der Predigtpreis wird verantwortet durch die theologischen Institutionen an der Universität Bonn.
Quelle: epd-West fri