Bildung für nachhaltige Entwicklung

Das Institut für Kirche und Gesellschaft ist seit der ersten UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) von 2005-2014 einer der wichtigsten Impulsgeber in diesem pädagogischen Handlungsfeld in NRW. Das IKG hat sich 2016 vom Land NRW als BNE-Bildungsinstitution zertifizieren lassen.

BNE vernetzt die verschiedenen Handlungsfelder einer nachhaltigen Bildung, wie z.B. das globale, entwicklungspolitische Lernen, die transformative Bildung, die Natur- und Umweltpädagogik oder eine nachhaltige soziale und ökonomische Bildung, und bildet ein gemeinsames „Dach“. BNE entwickelt neue Methoden der Beteiligung von Menschen an Form und Inhalt der Bildungsprozesse. Die BNE-Strategie des Landes NRW (2015) misst der außerschulischen, gemeinwohlorientierten Weiterbildung eine besondere Bedeutung zu.

FAQ BNE

Was ist BNE?

BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft, würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können. Eine solche gesellschaftliche Transformation erfordert starke Institutionen, partizipative Entscheidungen und Konfliktlösungen, Wissen, Technologien sowie neue Verhaltensmuster.

Wie funktioniert BNE?

Erfolgreiche BNE schafft Situationen, in denen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, Werte und Haltungen zu hinterfragen und sich aktiv in Gestaltungsprozesse einzubringen. Im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes – Whole Institution Approach – thematisiert BNE dabei nicht nur Lerninhalte, sondern bezieht auch die Pädagogik und die Gestaltung der Lernumgebungen ein.

Mit welchen Fragen setzt sich BNE auseinander?

Welche Fortbewegungsmittel nutze ich, wieviel und welche Energie verbrauche ich oder wie konsumiere ich? Welche globalen Mechanismen führen zu Konflikten, Terror und Flucht? Was können wir gegen Armut tun? Alle diese Fragen zielen in die gleiche Richtung: Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben? BNE versetzt Menschen in die Lage, ihr eigenes Handeln in globalen Zusammenhängen zu betrachten und verantwortungsvolle Entscheidungen für eine nachhaltige Gegenwart und Zukunft zu treffen.

Wie wurde BNE ins Leben gerufen?

Mit der Vision, eine friedliche und nachhaltige Gesellschaft zu gestalten, haben die Vereinten Nationen im Herbst 2015 die globale Nachhaltigkeitsagenda verabschiedet. 17 Ziele bilden den Kern der Agenda und fassen zusammen, in welchen Bereichen nachhaltige Entwicklung verankert und gestärkt werden muss. Dazu gehören etwa nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion oder Geschlechtergerechtigkeit. Qualitativ hochwertige Bildung ist eine wichtige Grundbedingung für das Erreichen dieser Ziele.

In welchem Ziel der globalen Nachhaltigkeitsagenda ist BNE erläutert?

BNE bildet den Wertekern von Bildungsziel 4 und ist in Teilziel 4.7 näher erläutert: „Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung“.

Wie wird BNE in Deutschland umgesetzt?

Von 2015 bis 2019 hat Deutschland unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung das UNESCO-Weltaktionsprogramm BNE auf nationaler Ebene umgesetzt. Die Nationale Plattform BNE ist das Lenkungsgremium, das die Umsetzung des Programms in Deutschland maßgeblich gestaltet. Dem Gremium gehören 39 Entscheidungsträger aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft an. Im Juni 2017 hat die Nationale Plattform den Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung mit 130 Zielen und 349 konkreten Handlungsempfehlungen verabschiedet, die in den einzelnen Bildungsbereichen dazu führen sollen, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung strukturell in der deutschen Bildungslandschaft verankert wird. Zahlreiche Akteure, darunter auch Bundesministerien, haben in über 300 Commitments festgehalten, wie sie die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans unterstützen werden.

Wie geht es mit BNE in Zukunft weiter?

Auch nach dem Weltaktionsprogramm bleibt BNE globale Priorität. Ab 2020 beginnt mit „BNE 2030“ eine neue BNE-Dekade. In den kommenden zehn Jahren wird die UNESCO die Verankerung von BNE in den globalen Bildungslandschaften weiter vorantreiben. Mit dem neuen Programm „Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs“ – kurz „ESD for 2030“ – hebt sie die Bedeutung von BNE für die globale Nachhaltigkeitsagenda klar hervor. Auch die nationalen BNE-Gremien werden ihre Arbeit nach 2019 fortsetzen.

Wie setzen wir am IKG BNE um?

Um die Klimaschutzziele zu erreichen, ist eine umfassende Umweltkommunikation sehr wichtig. Das Konzept der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) ist für uns dabei maßgeblich. Das Institut für Kirche und Gesellschaft ist eine vom Land NRW zertifizierte BNE-Bildungsstätte mit vielen einzelnen Tagungen und Projekten in dem Bereich.

Wo finde ich mehr Informationen zu dem Thema?

Sie finden weiterführende Informationen unter » www.bne-portal.de