Pfarr-Radfahrer*innen in Westfalen: 1 Million Kilometerzurückgelegt

Eine »umfassende Umfrage unterstreicht den vollen Erfolg des Förderprogramms zur Bezuschussung von Diensträdern für Pfarrer und Pfarrerinnen der Evangelischen Kirche von Westfalen: Fahrradfahren schützt das Klima, macht Spaß und ist gesund.

„Kirchenrad fahren – Schöpfung bewahren“ war das Motto der gemeinsamen Initiative der Personalagentur der Landeskirche und dem »Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW um mehr Pfarrer*innen aufs Rad zu bekommen. Vor dem Hintergrund, dass in den letzten Jahrzehnten weder gesellschaftlich noch kirchlich im Bereich der Mobilität CO2-Einsparungen realisiert werden konnten, sollte die Initiative einen Beitrag zu drei Handlungsfeldern leisten: Klimaschutz und Schöpfungsbewahrung, Gemeindeaufbau und Gesundheitsförderung. Eine Teilnehmerin hat das auf den Punkt gebracht: „Es tut meiner Gesundheit gut, ich bin sichtbar in der Gemeinde und tue etwas für die Umwelt.“

Das landeskirchliche Förderprogramm übernimmt bis zu einer Höhe von 1.000 Euro die Anschaffungskosten für Dienstfahrräder und Pedelecs. Den Restbetrag trägt der Kirchenkreis bzw. die Kirchengemeinde. Der Dienstgeber stellt das Dienstrad den Pfarrer:innen zur Verfügung, damit sie im Dienst und gerne auch privat schöpfungsfreundlich unterwegs sein können. Durch das Förderprogramm konnte seit Januar 2019 bis Dezember 2021 353 Pfarrpersonen ein Dienstrad zur Verfügung gestellt werden, das sind ca. 22% der Pfarrpersonen im aktiven Dienst. Der Fördertopf ermöglicht die Bezuschussung von insgesamt 500 Fahrrädern.

Ein Plus für die Ev. Kirche von Westfalen

Im November 2021 hat die landeskirchliche Klimaschutzstelle 219 Pfarrpersonen zur Teilnahme an einer Umfrage zur Dienstradaktion aufgefordert. Fast die Hälfte haben diese Möglichkeit wahrgenommen, 73% der Teilnehmenden nahmen die Möglichkeit eines persönlichen Statements zum Dienstrad wahr, eine außergewöhnlich hohe Quote. 

Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden nutzen das Dienstrad privat mindestens genauso oft wie beruflich, über 40% zumindest gelegentlich. Seit Beginn der Kampagne wurden mit den neuen Diensträdern nach den hochgerechneten Befragungsergebnissen insgesamt ca. 1 Million km gefahren, pro Monat entspricht das im Durchschnitt 113 km je Dienstrad. Die Umfrage hat bestätigt, dass das Dienstrad private und dienstliche Autofahrten ersetzt und damit die Verkehrswende befördert. Das Rad ersetzt vor allem Kurzstreckenfahrten, bei denen vom Auto besonders viel CO2e emittiert wird. Mit den Diensträdern wurden so bisher bis zu 215 tCO2e eingespart. Dabei erhöht das Pedelec generell die Reichweite und damit die Fahrleistung gegenüber dem normalen Fahrrad um 40%. Durch die eingesparten Dienstkilometer konnte der Dienstgeber zudem insgesamt 200.000€ Dienstfahrtenerstattungen einsparen.

Bei der Bewertung des Dienstrades stehen der Umweltschutz, der Spaßfaktor und die Gesundheit mit deutlichem Abstand an der Spitze. Auffallend dabei die herausragende Stellung des Umweltschutzes als wichtigster Grund für ein Dienstrad. Mehrere Befragte betonen außerdem die persönliche Bedeutung des Dienstrades. „Ich habe große Freude an meinem Dienstrad, fahre seitdem so oft wie möglich mit dem Rad, fühle mich auch ein bisschen verpflichtet dazu und wertgeschätzt, dass mein Dienstgeber das Rad zur Verfügung stellt.“

Die Kirchenkreise haben sich als Voraussetzung für die Förderung Gedanken zu ihrem regionalen Mobilitätskonzept gemacht. Deshalb kann die Initiative nur der Beginn weiterer Maßnahmen sein, wie zum Beispiel die Ermöglichung eines „Job-Rads“ oder eines „Job-Tickets“ für alle tariflich Angestellten. Die erfolgreiche Initiative macht Hoffnung, dass die dringend notwendige „Mobilitätswende“ auch in unserer Kirche möglich ist.

Weitere Informationen zur Dienstradumfrage erhalten Sie »hier.

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