Kirchenkreis Soest-Arnsberg baut Photovoltaikanlagen aus

Wickede (epd). Der Evangelische Kirchenkreis Soest-Arnsberg will seinen Gebäudebestand auf ein klimafreundliches Energiesystem umstellen. Auf der jüngsten Kreissynode in Wickede wurde laut einer Mitteilung ein Handlungskonzept beschlossen, das die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der evangelischen Kindertagesstätten im Kita-Trägerverbund des Kirchenkreises empfiehlt. Insgesamt seien 16 geeignete Kitas identifiziert worden, sagte der kreiskirchliche Klimamanager Markus Kaulbars. Die großen Dachflächen böten optimale Voraussetzungen für erneuerbare Energien, zumal die Umstellung auf Wärmepumpen den Stromverbrauch steigern werde.

Hintergrund ist ein Kirchengesetz der westfälischen Kirche, das verbindliche Schritte zu einer weitgehenden Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 festschreibt. Im Kirchenkreis Soest-Arnsberg begannen nach Angaben einer Sprecherin vor etwa anderthalb Jahren erste Planungen für den Ausbau von Photovoltaikanlagen, seit dem 12. November läuft die erste auf einer Kita in Geseke. Kaulbars berät die weiteren Kitas und Kirchengemeinden bei den Planungen und Verhandlungen mit externen Anbietern, prüft die Angebote und tätigt die Vertragsabschlüsse.

Auch fossile Heizsysteme stehen auf dem Prüfstand. Der Betrieb von Gasheizungen werde zunehmend als Übergangslösung betrachtet, besonders vor dem Hintergrund, dass erste Stadtwerke, etwa in Mannheim, die Stilllegung ihrer Gasnetze planen, erklärte Kaulbars. Dies führe dazu, dass die verbleibenden Anschlussnehmer höhere Kosten tragen müssten. Derzeit liefen Verhandlungen über einen neuen Gasrahmenvertrag, da der bestehende Vertrag mit dem Energieversorger Mainova zum Jahresende ausläuft. In Zusammenarbeit mit der Verwaltung seien Angebote von fünf Anbietern eingeholt worden, um eine kostengünstige Lösung für die verbleibenden 90 Gas-Lieferstellen zu finden, so der Klimamanager.

Auf der Herbstsynode informierte Verwaltungsleiter Bernd Göbert zudem über die finanzielle Lage des Kirchenkreises. Der Haushalt werde zum Jahresende vermutlich mit einem leichten Plus abschließen, sagte er. Dadurch könne den Kirchengemeinden in etwa die gleiche Summe zur Verfügung gestellt werden wie im Vorjahr. „Wir sind aktuell weit von einem Haushaltssicherungskonzept entfernt.“

Allerdings sei dies nur eine Momentaufnahme, betonte Göbert. Der allgemeine Trend der Kirchenaustritte und damit der sinkenden Kirchensteuereinnahmen werde schwerlich umzukehren sein. 2.300 Gemeindemitglieder hat der Kirchenkreis demnach zuletzt binnen eines Jahres verloren.

Der Superintendent Manuel Schilling ging in seinem Bericht vor der Synode auf das Scheitern der Ampel-Regierung in Berlin ein. Mit Blick auf die vorgezogenen Neuwahlen des Bundestages im Februar forderte er dazu auf, für die Werte der Demokratie einzustehen und gegen die Feinde der Demokratie Widerstand zu leisten: „Wir wollen in politisch düsteren Zeiten nicht den Kopf in den Sand stecken. Kirche hat einen Auftrag: bei aller Sorge nicht an sich selbst denken, Gott loben und sich mutig für die Gesellschaft einsetzen.“

epd lwd kat