Hamburg / Berlin (31.08.2021) – Anlässlich des Beginns der diesjährigen ökumenischen Schöpfungszeit setzen acht Kirchenleitungen mit einer ökumenischen Videobotschaft ein deutliches Signal für die Dringlichkeit kirchlichen und politischen Handelns für Klimagerechtigkeit. In der ökumenischen Schöpfungszeit vom 1. September bis 4. Oktober sind Christ*innen weltweit aufgerufen, sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Mit Blick auf die Bundestagswahl am 26. September versteht sich die Botschaft auch als Mahnung an die nächste Bundesregierung, mehr Mut und Entschiedenheit beim Einsatz für Klimagerechtigkeit zu zeigen.
Die Kirchen seien entschlossen, ihren Beitrag für globale Klimagerechtigkeit zu leisten und dafür auch Verantwortung zu übernehmen, bekräftigt Kirchenpräsident Volker Jung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und fordert dies auch von den politischen Entscheidungsträgern. „So erwarten wir auch von der Politik, dass sie mit Mut und Entschiedenheit Klimapolitik als Zukunftspolitik gestaltet.“ Dazu zähle, dass Deutschland seine Klimaziele erhöhen müsse, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens noch zu erreichen, so Erzbischof Stephan Burger der Erzdiözese Freiburg.
„Wir können den Umwelt- und Klimaschutz nicht isoliert betrachten. Er hat Auswirkungen auf unser globales Miteinander und alle politischen, sozialen und wirtschaftlichen Fragen“, unterstreicht Bischof Gebhard Fürst von der Diözese Rottenburg-Stuttgart die Verantwortung auf allen Ebenen. Schon jetzt sei ein hoher Verlust der Biodiversität zu beklagen. Dabei sei die Artenvielfalt so wichtig für den Erhalt der Ökosysteme und auch für unser menschliches Leben, betont Landesbischof Frank Otfried July von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh von der Evangelischen Kirche in Baden zufolge seien alle Voraussetzungen für die notwendige sozial-ökologische Transformation gegeben.
Der Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung ist eine der Kernbotschaften jeder christlichen Kirche. Bischof Harald Rückert von der Evangelisch-methodistischen Kirche will dies „entschlossen, mit Hoffnung und mit Verstand“ tun. Auch die Kirchen sind gefragt, Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit in das Zentrum kirchlichen Lebens zu stellen. Bischof Bertram Meier führt an: „Die Diözese Augsburg hat es sich zur Messlatte gesetzt, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu sein. (…) Wir hoffen, dass wir es erreichen mit vereinten Kräften.“ Auch Erzpriester Radu Constantin Miron, Erzpriester der griechisch-orthodoxen Kirchen und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, hebt hervor: „Das tun wir gemeinsam, denn gemeinsam ist unser Glaube, unser Gebet und unser Handeln.“
Hintergrund:
Das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit ist ein Bündnis von rund 80 kirchlichen Institutionen (Landeskirchen, Bistümer, Verbände, kirchliche Einrichtungen, Orden, Werke, Kirchenkreise) aus den Bereichen Umwelt und Entwicklung, das seit 2018 das kirchliche Engagement für Klimagerechtigkeit in Kirche, Politik und Gesellschaft stärken will. Auch die beiden kirchlichen Hilfswerke Brot für die Welt und MISEREOR unterstützen als Mitglieder die Arbeit des ÖNK.
Für Rückfragen: Astrid Hake und Monika Maria Schell, Koordinatorinnen des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit: info@oenwkg.de