Umfrage: Steigende Energiekosten betreffen besonders Geringverdiener

Düsseldorf (epd). Durch die steigenden Energiepreise werden laut einer aktuellen Umfrage vor allem Geringverdienende belastet. Rund zwei Drittel der Arbeitnehmerinnen und -nehmer mit einem Brutto-Einkommen unter 2.300 Euro gaben an, davon betroffen zu sein, wie aus einer am Freitag in Düsseldorf veröffentlichten »Umfrage des »Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht. Ein Fünftel dieser Gruppe gab demnach an, „große finanzielle Schwierigkeiten“ durch die gestiegenen Kosten für Heizung, Auto und Strom zu haben. Auch mit mittlerem Brutto-Verdienst zwischen 2.300 bis 4.000 Euro hätten 45 Prozent der Befragten von Einschränkungen berichtet, erklärte das Institut.

Jeder zehnte in dieser Gruppe habe erklärt, ernsthafte finanzielle Problem zu haben. „Wir sehen immer deutlicher, welchen sozialen Sprengstoff die Preisentwicklung der vergangenen Monate birgt“, sagte der Experte für Tarif- und Einkommensanalysen des Instituts, Malte Lübker. Auf Haushalte mit geringem Einkommen entfalle ein besonders hoher Anteil der Ausgaben auf Güter, deren Preise zuletzt stark gestiegen seien. Dazu zählten neben Energie auch Nahrungsmittel. Zudem hätten Menschen mit geringem Einkommen oft keinen finanziellen Spielraum, um die zusätzlichen Kosten aufzufangen.

„Wenn das Haushaltsbudget sowieso schon auf Kante genäht ist, können Preissteigerungen beim Grundbedarf schnell zu finanziellen Problemen führen“, warnte Lübker. „Selbst wenn man Energie spart, wo es eben geht, stehen dann harte Entscheidungen an – und man muss auch auf Dinge verzichten, die eigentlich notwendig sind“, erklärte er. Im Laufe des Jahres werde die Kaufkraft der Löhne voraussichtlich weiter sinken, erklärte das (WSI). Eine gezielte Entlastung von Menschen mit geringem Einkommen befürworteten sowohl Geringverdienende als auch Besserverdienende, wie es hieß. An der nicht-repräsentativen Online-Umfrage des WSI-Portals „Lohnspiegel.de“ nahmen rund 5.160 Beschäftigte vom 23. März bis zum 3. Mai teil.

Textquelle: epd-West as spi