Landwirtschaft

Unbebaute Flächen können wertvolle Verbündete im Klimaschutz sein. Das gilt für kleine Flächen, wie das Stück Rasen vor der Kirche, und für große kirchliche Pachtflächen. Eine nachhaltige Landwirtschaft muss dabei von einer Ökonomie, die dem Leben dient, geprägt sein. Dies beeinhaltet Ökologie, Sozialverträglichkeit, Multifunktionalität, Vielfalt, artgerechte Tierhaltung, Regionalität und Multifunktionalität. Sie ist nicht nur eine Produktionsstätte von Lebensmitteln, sondern auch die Existenzgrundlage für die Erzeuger*innen und ein wichtiges Ökosystem für Flora und Fauna.

Um die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten, müssen die Landwirt*innen, insbesondere familiengeführte Betriebe, verlässlich gefördert werden. Öffentliche Mittel sind konsequent an gesellschaftlich erwünschten Leistungen zu koppeln: Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Erhalt von Artenvielfalt, Pflege von Kulturlandschaften und Erhalt nachhaltiger, regionaler Strukturen. Die Exportorientierung der Landwirtschaft muss abgebaut werden. Im Kontext der politischen Bildung gilt es, Menschen über die Auswirkungen des gegenwärtigen Ernährungsverhaltens und der Lebensmittelproduktion zu informieren und sie zu befähigen, in ihrer Region Strukturen nachhaltiger Versorgung aufzubauen.

FAQ LANDWIRTSCHAFT

Warum ist das Thema landwirtschaftliche Nutzflächen für den kirchlichen Klimaschutz so wichtig?

Das Insektensterben und die stetig weniger werdenden Feld- und Wiesenvögel hat eine breite gesellschaftliche Debatte über die Zukunft der Landwirtschaft angestoßen. Die Gemeinden innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verfügen schätzungsweise über 325.000 ha Fläche, größtenteils in den neuen Bundesländern. Sie haben damit eine besondere Verantwortung im Umgang mit ihren Flächen.

Wie können wir unsere landwirtschaftliche Nutzflächen nachhaltig gestalten?

Vertreter*innen der kirchlichen Einrichtungen sollten aktiv auf die Landwirt*innen zugehen und den Austausch suchen. Es gilt gemeinsam Ziele auszuloten sowie Unterstützung anzubieten, um eine gemeinschaftliche Umsetzung zu realisieren. Durch die Zusammenarbeit zwischen der EKvW und dem Projekt Fairpachten der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe besteht nunmehr auch die Möglichkeit für Verpächter*innen, eine fachliche Beratung durch die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe in Anspruch zu nehmen. Mehr Informationen finden Sie in der Broschüre » Kriterien für die Verpachtung von Kirchenland in der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Wie kann unsere Kirchengemeinde ihr Land nachhaltig verpachten?

Um die Bewirtschaftung von Flächen nachhaltiger zu gestalten, muss zunächst der Kontakt zwischen den Landwirten und den Kirchengemeinden intensiviert werden. Es gilt transparente Entscheidungen der Gemeinden bei der Verpachtung ihres Landes zu finden und schließlich soll am Ende deutlich mehr Kirchenland nach ökologischen Kriterien verpachtet werden.

Was sind die Anforderungen an eine zukunftsfähige Landwirtschaft?

Die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP) ist an einer ökologisch nachhaltigen, multifunktionalen und vielfältigen Landwirtschaft auszurichten, die ihrer Verantwortung gegenüber Erzeuger*innen und Verbraucher*innen in der EU, aber auch den Menschen in den Ländern des Südens nachkommt. Dazu gehört eine deutliche Reduzierung der Verschwendung von Lebensmitteln und eine Förderung von Initiativen für eine Ernährungswende. Es gilt Diskursräume im Sinne eines Gesellschaftsvertrages für die Potentiale von regionalen, umwelt- und tiergerechten Produktionsweisen zu schaffen. Bäuerlich/familiengeführte Betriebe und regionaler Wirtschaftskreisläufe weltweit müssen genauso gefördert werden, wie der ökologische Landbau. Des weiteren muss die Entwicklung von einer primär weltmarktorientierten Landwirtschaft hin zu einer stärkeren Orientierung auf den Europäischen Binnenmarkt diskutiert werden. Die Nachhaltigkeit sollte in Forschung, Ausbildung und Beratung integriert, Planungssicherheit für zukünftige Investitionen gewährleistet und die Versiegelung landwirtschaftlicher Flächen verringert werden.

Zusammen wachsen lassen

Die Kartoffelaktion 2023

Kaum eine andere Pflanze im Gemüsebeet ist so nahrhaft, so abwechslungsreich in der
Zubereitung und so vielfältig im Aussehen wie die Kartoffel. Die Kartoffelaktion 2023 lädt Sie
dazu ein, diese Vielfalt ganz praktisch zu entdecken und alte beziehungsweise seltene
Kartoffelsorten anzubauen und damit deren Erhalt zu fördern. Gleichzeitig ist die Kartoffel
auch ein Klima-Superfood – heimischer Kartoffelanbau schützt das Klima.

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Anforderungen an eine zukunftsfähige Landwirtschaft – Rückblick zum Vortrag im Rahmen des Kirchentags Mensch-Tier-Schöpfung

Auf dem »Kirchentag Mensch- Tier -Schöpfung, der »Lydiagemeinede- Pauluskirche in Dortmund vom 01.04.-03.04.22 hat Dirk Hillerkus, zuständiger Referent für Agrarfragen im »Institut für Kirche und Gesellschaft in der EKvW den Vortrag mit dem Titel: Anforderungen an eine zukunftsfähige Landwirtschaft gehalten.

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